Walther König über Künstlerbücher

Walther König in München

In­sti­tu­ti­ons zeigt Flo­ri­an Süss­mayr im Ma­xi­mi­li­ans­Fo­rum in Mün­chen vom 27. No­vem­ber bis 15. Ja­nu­ar 2010. Flo­ri­an Süss­mayr bit­tet den Köl­ner Buch­händ­ler und Ver­le­ger Walt­her Kö­nig zum Ge­spräch über Künst­ler­bü­cher und Edi­tio­nen am Don­ners­tag den 10. De­zem­ber 2009 um 19 Uhr. Er­freu­lich vie­le Men­schen ha­ben zwei Stun­den lang im leicht un­ter­kühl­ten Raum den Er­zäh­lun­gen von Walt­her Kö­nig ge­lauscht. Ei­ne Ta­sche voll Künst­ler­bü­cher hat der Ver­le­ger aus Lei­den­schaft mit­ge­bracht und über ei­ne Live­cam und Bea­mer sei­ne Ge­schich­ten da­mit il­lus­triert. img_0906-koenig-institutions-webSwant­je Grund­ler und Tho­mas May­fried von Institutions.cc ha­ben Walt­her Kö­nig nach sei­ner Ge­schich­te als Ver­le­ger ge­fragt und woll­ten von ihm wis­sen, wie weit de­mo­kra­ti­sches Ideen­gut sei­ner ver­le­ge­ri­schen Mo­ti­va­ti­on zu­grun­de liegt. Wal­ter Kö­nig hat be­stä­tigt, dass die Künst­ler­bü­cher im Ge­gen­satz zu den Cof­fee­ta­ble-Books, mit de­nen man ab den 80er Jah­ren gut Geld ver­die­nen konn­te, mehr mit Lei­den­schaft als mit Ge­schäft zu tun ha­ben. Von man­chen sei­ner ers­ten ver­leg­ten Künst­ler­bü­cher sind ei­ni­ge noch heu­te zu mo­de­ra­ten Prei­sen lie­fer­bar. Die Er­lö­se aus den Vor­zugs­aus­ga­ben wer­den brü­der­lich zwi­schen Künst­ler und Ver­le­ger ge­teilt und da­zu be­nutzt, den Preis der Nor­mal­aus­ga­be mög­lichst nied­rig zu hal­ten. Sym­pto­ma­tisch für die Si­tua­ti­on im Buch­han­del ist auch die Tat­sa­che, dass selbst Walt­her Kö­nig sich für ei­nen Klein­ver­le­ger hält, ge­mes­sen an den Gro­ßen des Kunst­buch­mark­tes. Das Ver­le­gen von Künst­ler­bü­chern bleibt ei­ne Ni­sche und der Han­del quit­tiert es seit et­wa 15 Jah­ren kon­se­quent da­mit, dass er sich Bü­cher sol­cher Art nicht mehr ins Sor­ti­ment legt. Wer sich al­so künst­le­ri­sche Bü­cher an­schau­en und kau­fen will, muss heu­te ent­we­der zu Kö­nig nach Köln fah­ren oder in sei­nen Mu­se­ums­shops di­rekt da­nach fra­gen. Meist hin­ter der Kas­se, schön ab­ge­schlos­sen in Vi­tri­nen, fin­det man da noch manch­mal man­chen Schatz.

Mit Trompeten zu Grabe getragen

Am Ran­de in­ter­es­sant: 5oo Me­ter wei­ter, in der Adel­gun­den­stra­ße 6 wird zur glei­chen Zeit nach 33 Jah­ren mit Trom­pe­ten die Pro­du­zen­ten­ga­le­rie zu Gra­be ge­tra­gen. Als ich 1979 dort die ers­te Künst­ler­bü­cher-Aus­stel­lung vor­be­rei­tet hat­te, war Walt­her Kö­nig der Ers­te, der mich groß­zü­gig mit Leih­ga­ben aus sei­nem Ver­lag un­ter­stützt hat. So wa­ren die meis­ten der Bü­cher, die Kö­nig heu­te Abend prä­sen­tiert hat, schon ein­mal in Mün­chen, Künst­ler­bü­cher von Ru­scha, Böhm­ler, Penck, Kip­pen­ber­ger, Wei­ner, Snow u.a., ein gu­ter Start für mei­nen Kleinst­Ver­lag und das Ar­chiv.