Aspen sehen und Art-Rite blättern
Der Grund für meinen Besuch im AAP ist das Schreiben einer Seminararbeit im Seminar «Rules of the Game – Typologies of Artistic Strategies» an der Uni Bern. Geleitet wurde der Kurs von Prof. Dr. Peter J. Schneemann, der 2016 auch schon bei Ihnen im Archiv war, wie ich auf der Website gesehen habe. Den thematischen Inhalt der Arbeit muss ich nun noch ausarbeiten; ich denke aber, dass ich die Magazine mit Fokus auf deren Temporalität und den Umgang mit der jeweiligen zeitlichen Verfasstheit untersuchen werde. Dass Aspen jeweils in einer Kartonbox erschien, lese ich u.a. als eine Art der Selbst-Archivierung und damit des bewussten Festhaltens einer schon bald nicht mehr aktuellen Zeit, Medialität, Weltanschauung, etc. Art-Rite dagegen vermittelt materiell sowie inhaltlich seinen starken Bezug aufs Jetzt und die eigene Vergänglichkeit und legt es den Lesenden nahe, das Magazin nach dem Lesen wegzuwerfen und es nicht als unbedingt als zu erhaltendes Kulturgut aufzubewahren. Diese beiden unterschiedlichen künstlerischen Praktiken versuche ich dann wohl auch vor dem Hintergrund zu beleuchten, dass heute beide Magazine gleichermassen in Kunstarchiven aufbewahrt werden. Im übrigen fand ich es sehr spannend, dass zu Künstler*innenmagazinen verhältnismässig wenig Forschung und Literatur besteht und sich der Zugang zu den Originalen – wie in Genf – schwierig gestalten kann. Gerade auch diesbezüglich, war der Besuch im AAP sehr inspirierend und erfrischend.
Nicolas Gränacher
Besuch am 08. und 09.01.2024
Aspen – The Magazine in a Box Vol. 1 No. 01, 02, 04. Roaring Fork Press, 1965 – 1967
Art-Rite 4, 5, 11–12, 14, 15, 18, 20. Art-Rite Publishing 1973 – 1978.