artDate im Wunderland der Editionen und Publikationen

Mittwoch, 10. April 2019

Besuch der tgm im AAP

Hu­bert Kret­schmer ist Samm­ler, Künst­ler, Ku­ra­tor, Kunst­päd­ago­ge, Ver­le­ger und ein lei­den­schaft­li­cher Er­zäh­ler. Über 50.000 Pu­bli­ka­tio­nen be­fin­den sind in sei­nem per­sön­li­chen Ar­chiv und an die 30.000 sind be­reits in der öf­fent­li­chen Da­ten­bank ar­chi­viert. So hat je­der Zu­griff auf die In­hal­te und kann sie sich bei Be­darf vor Ort anschauen.

Die­se Samm­lung ist ein Kunst­werk an sich, sei­ne ei­ge­ne „For­schungs­bi­blio­thek“ ein Lauf durch die Ge­schich­te der letz­ten 40 Jah­re. Es be­fin­den sich Künst­ler­bü­cher, Post­kar­ten, Pla­ka­te, Sti­cker, Ob­jek­te, Gra­fi­ken, Fo­tos, Fil­me, Vi­de­os und Di­as in den Papp­schu­bern. Sie be­inhal­ten künst­le­ri­sche Ar­bei­ten aber auch die so­ge­nann­te All­tags­kul­tur. Bei­spiels­wei­se be­fin­det sich der Ikea-Ka­ta­log in der Samm­lung, da die ho­he Auf­la­ge (2019: 284 Sei­ten, 55 Län­der, 38 Spra­chen, Ge­samt­druck­auf­la­ge 190 Mil­lio­nen Ex­em­pla­re) da­für ge­sorgt hat, dass das Mö­bel­haus durch­aus kul­tur­prä­gend ist.

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Super BOOKS 2019 im Haus der Kunst

Montag, 18. März 2019


Su­per BOOKS
Fr, 10.05.19, 17 — 22 Uhr / Sa, 11.05.19, 12 — 20 Uhr im Haus der Kunst, München
mit Rah­men­pro­gramm: Vor­trag, In­ter­views, Mu­sic und per­ma­nent da­bei ra­dio 80k, das In­ter­net­ra­dio aus München

Su­per BOOKS wird im Rah­men der ak­tu­el­len Aus­stel­lung „Ar­chi­ves in Re­si­dence: AAP Ar­chiv Künst­ler­pu­bli­ka­tio­nen“ ver­an­stal­tet und ist ein Ko­ope­ra­ti­ons­pro­jekt zwi­schen Haus der Kunst (Sa­bi­ne Brantl), AAP Ar­chiv Künst­ler­pu­bli­ka­tio­nen (Hu­bert Kret­schmer), Aka­de­mie der Bil­den­den Küns­te Mün­chen (Mar­tin Schmidl) und fruc­ta space (Qui­rin Brunn­mei­er, Mal­te Wan­del), München.
Der Ein­tritt und die Teil­nah­me ist frei. (mehr …)

Künstlerbücher aus den 60ern

Dienstag, 04. August 2015

Yesterday – die Sixties in Buch und Schrift.
20.5.- 23.8.2015
Ausstellung im Klingspor Museum, Offenbach

yestderday-offenbachDie sech­zi­ger Jah­re wa­ren ei­ne Zeit des Auf- und Um­bruchs. Das Kling­spor-Mu­se­um be­leuch­tet die­ses auf­müp­fi­ge, span­nen­de Jahr­zehnt, das durch sein Auf­bre­chen al­ter Struk­tu­ren, das aus­ge­hen­de 20. Jahr­hun­dert stark ge­prägt hat. In der Kunst ent­stan­den neue Rich­tun­gen wie Kon­zept­kunst, Flu­xus und Pop-Art, die ei­ne De­mo­kra­ti­sie­rung der Kunst in­ten­dier­ten. Künst­le­ri­scher so­wie ge­sell­schaft­li­cher Dis­kurs schla­gen sich in der Buch­kunst nie­der: ty­po­gra­phi­sche Ex­pe­ri­men­tier­freu­de, kräf­ti­ge Far­ben und se­ri­el­le Ge­stal­tungs­prin­zi­pi­en sind kenn­zeich­nend für die Zeit.
Text von der Web­sei­te des Mu­se­ums (mehr …)

Die wilden Sixties im Buch

Mittwoch, 20. Mai 2015

Yesterday – die Sixties in Buch und Schrift.

Kling­spor-Mu­se­um, Frank­furt: 20.05. – 23.08.2015
Die 1960er Jah­re wa­ren ei­ne Zeit des Auf- und Um­bruchs. Das Kling­spor Mu­se­um be­leuch­tet die­ses auf­müp­fi­ge, span­nen­de Jahr­zehnt, das durch sein Auf­bre­chen al­ter Struk­tu­ren das aus­ge­hen­de 20. Jahr­hun­dert stark ge­prägt hat. In der Kunst ent­stan­den neue Rich­tun­gen wie Kon­zept­kunst, Flu­xus und Pop art, die ei­ne De­mo­kra­ti­sie­rung der Kunst in­ten­dier­ten. Künst­le­ri­scher so­wie ge­sell­schaft­li­cher Dis­kurs schla­gen sich in der Buch­kunst nie­der: ty­po­gra­phi­sche Ex­pe­ri­men­tier­freu­de, kräf­ti­ge Far­ben und se­ri­el­le Ge­stal­tungs­prin­zi­pi­en sind kenn­zeich­nend für die Zeit.
Ge­zeigt wer­den un­ter an­de­rem Bü­cher von Tho­mas Bayr­le und Bern­hard Jä­ger, Max Ernst, Roy Lich­ten­stein, Adri­an Fru­ti­ger und Ro­bert In­dia­na, Wer­ke der Kon­kre­ten Poe­sie von Eu­gen Gom­rin­ger und Ger­hard Rühm und Pla­ka­te von Gün­ther Kie­ser und Hans Hillmann.
Text von der Web­sei­te des Museums

Latest Donation from Karlsruhe, November 2013

Samstag, 28. Dezember 2013

latest-donation-karlsruhe-2013Im No­vem­ber ist ein Pa­ket von SLANTED aus Karls­ru­he ein­ge­trof­fen mit den 8 letz­ten Aus­ga­ben des Ty­po­gra­fie-Ma­ga­zins, dem Ein­zig­ar­tig-Ka­len­der 2010 von Slan­ted & Frei­stil, der Slan­ted Son­der­aus­ga­be Ba­by­lon und ei­nem Schwung Postkarten.

Je­des Heft hat ein Schwer­punkt­the­ma, z.B. Ex­pe­ri­men­te, Bold-Light, Ba­by­lon, Car­toon und Co­mic, Si­gnet und Ori­en­tie­rung, Su­per Schrift­fa­mi­li­en, Se­ri­fen, Cu­ba, Art Types.

Die Bild- und Text-/Ty­po­gra­fie-Bei­spie­le zei­gen wie nah bei­ein­an­der Kunst und De­sign lie­gen kön­nen, aber auch wel­che Kluf­ten sich auf­tun kön­nen. Es kommt halt, wie im­mer dar­auf an, wer das Werk­zeug ein­setzt. Schwit­ters mein­te schon in den 30er Jah­ren, dass Typo­­gra­­fie un­ter Um­stän­den Kunst sein kann. Für ei­ne Viel­zahl von Künst­ler ist Schrift seit mehr als 100 Jah­ren ein gän­gi­ger Be­stand­teil der Bil­der. Für al­le Kul­tur­schaf­fen­den wür­de sich ein Blick in die mitt­ler­wei­le 22 SLAN­TED-Ma­ga­zi­ne im­mer lohnen.

Die 22. Aus­ga­be des Slan­ted Ma­ga­zins prä­sen­tiert Ar­bei­ten und Tex­te mit dem The­men­schwer­punkt Kunst. Art Ty­pe ver­sam­melt ei­ne gro­ße An­zahl von Wer­ken und In­stal­la­ti­ons­an­sich­ten in­ter­na­tio­na­ler Künst­le­rin­nen und Künst­ler, die sich mit Schrift und Spra­che aus­ein­an­der­set­zen, Be­fra­gun­gen von De­sign Stu­di­os, die kul­tu­rel­le Er­schei­nungs­bil­der ent­wer­fen, so­wie zahl­rei­che Es­says und In­ter­views, die um die The­ma­tik Kunst, De­sign und Ty­po­gra­fie kreisen.

Tipp:
In Karls­ru­he zeigt die Städ­ti­sche Ga­le­rie die Aus­stel­lung Zei­chen. Spra­che. Bil­der – Schrift in der Kunst seit den 1960er Jah­ren, vom 9. No­vem­ber 2013 – 23. Fe­bru­ar 2014.
Zu se­hen sind u. a. Ar­bei­ten von Franz Acker­mann, Saâ­da­ne Afif, Ri­chard Artschwa­­ger, Ro­bert Bar­ry, Jean-Mi­chel Bas­qui­at, Jo­seph Beuys, Mat­thi­as Bit­zer, Jen­ny Hol­zer, Ro­ni Horn, Mar­tin Kippen­­ber­­ger, Ha­rald Klingel­höl­ler, Jo­seph Ko­suth, Jo­na­than Monk, To­bi­as Reh­ber­ger, Kay Ro­sen, Ed Ru­scha, Kurt Schwit­ters, Ré­my Zaugg oder Heimo Zobernig.
Kriwet, Poem
KRIWET Po­em Print, 1968 Sieb­druck auf Stoff, Holz­leis­te 127,5 x 127,5 x 3,5 cm Fo­to: Lo­thar Schnepf, Köln Cour­te­sy BQ, Berlin

Reisenotizen aus Leipzig: Das Deutsche Buch- und Schriftmuseum

Mittwoch, 01. Mai 2013

Über buch­künst­le­ri­sche und künst­ler­büch­le­ri­sche Ent­de­ckun­gen im Deut­schen Buch- und Schriftmuseum.

Ein Gast­bei­trag von N.B.

Vom Leip­zi­ger Haupt­bahn­hof sind es fünf Sta­tio­nen mit der Tram. Bei der Hal­te­stel­le „Deut­sche Na­tio­nal­bi­blio­thek“ an­ge­kom­men, stei­gen wir aus. Nach ein paar Me­tern zu Fuß blitzt ei­nem schon der Neu­bau mit sei­ner ver­spie­gel­ten Fas­sa­de entgegen.

Eingang zum Deutschen Buch- und Schriftmuseum

Das Deut­sche Buch- und Schrift­mu­se­um be­fin­det sich seit 2011 in die­sem Er­wei­te­rungs­bau. Ur­sprüng­lich 1884 in Leip­zig ge­grün­det ist es seit 1950 ein Teil der Deut­schen Nationalbibliothek.

Den Ein­gang und den Über­gang hin­ter uns ge­las­sen, brei­tet sich vor uns schließ­lich die et­wa 1000 qm gro­ße Aus­stel­lungs­hal­le aus. Wir fin­den uns wie­der, in­mit­ten von Schau­käs­ten mit In­ku­na­beln, Buch­hand­werk­zeug und ver­schie­de­nen Zi­me­li­en, die al­le­samt die Ge­schich­te des Buch­drucks und des Me­di­ums Buch nachzeichnen.

Im hin­te­ren Be­reich der Aus­stel­lung wer­den wir dann fün­dig. Am An­fang ei­nes lan­gen Schau­kas­tens, der sich der Buch­ge­stal­tung und Ty­po­gra­fie widmet.

Schaukasten "Ästhetik des Buchs"

Hier se­hen wir ers­te Zeug­nis­se der Buch­kunst, an­ge­sta­chelt durch die da­ma­li­gen Ex­pe­ri­men­te der Da­da­is­ten und Kon­struk­ti­vis­ten. Dar­un­ter u. a. ei­ne Aus­ga­be der von Kurt Schwit­ters her­aus­ge­ge­be­nen „MERZ“, heu­te ein Stück Gra­fik­de­sign-Ge­schich­te. Auch da­bei sind die bis zur heu­ti­gen Zeit kunst­his­to­risch nach­wir­ken­den „Kunst­is­men“, 1925 her­aus­ge­ge­ben von El Lis­sitz­ky und Hans Arp.

Nach ei­ni­gen Ab­schwei­fern sto­ßen wir so­dann auf den buch­künst­le­ri­schen Kern der Ausstellung.

Schaukasten "Zeitgeist und Buchgestalt"

Ein in drei Epo­chen auf­ge­teil­ter Schau­kas­ten er­öff­net mit­tels ei­ner sorg­fäl­tig ge­trof­fe­nen Aus­wahl an Künst­ler­bü­chern so­wie buch­ge­stal­te­ri­schen und ty­po­gra­fi­schen Wer­ken Ein­bli­cke in die Ent­wick­lun­gen ab Mit­te des 20. Jahr­hun­derts bis zur Gegenwart.

Schaukasten "Tradition und Neubeginn (1950-1970)"

Im ers­ten Teil (1950−1970) wird zum ei­nem die wei­ter­ge­führ­te Tra­di­ti­on in Ge­stalt der Buch­kunst und zum an­de­ren der Neu­be­ginn durch künst­le­ri­sche Er­zeug­nis­se wie dem Künst­ler­buch ge­zeigt. Un­ter den aus­ge­stell­ten Wer­ken fin­den sich hier weg­wei­sen­de Ar­bei­ten wie Fer­di­nand Kriwets „Apol­lo Ame­ri­ka“ oder ein Band aus den „Ge­sam­mel­ten Wer­ken“ von Die­ter Roth. Bei­de Künst­ler ver­stan­den es, nicht nur das tra­di­tio­nel­le Buch­ver­ständ­nis auf­zu­bre­chen, son­dern setz­ten sich auch mit der ob­jekt­haf­ten Ge­stal­tung auseinander.

Schaukasten "Buchgestaltung experimentell (1971-1990)"

Der zwei­te Teil (1971−1990) hebt ei­ni­ge da­ma­li­ge Wer­ke der ex­pe­ri­men­tel­len Buch­ge­stal­tung her­aus. His­to­risch ins Au­ge fällt hier ei­ne Num­mer der ost­deut­schen Künst­ler­zeit­schrift „Entwerter/Oder“. Die Zeit­schrift ent­stand 1982 un­ter den wid­ri­gen Um­stän­den der DDR und avan­cier­te über die Jah­re zu ei­ner be­lieb­ten Platt­form der in­of­fi­zi­el­len Künst­ler­sze­ne Ost­ber­lins. Da­mals noch un­ter enor­men Ei­gen­auf­wand her­ge­stellt wird sie bis heu­te von dem Künst­ler und Ver­le­ger Uwe Warn­ke herausgegeben.

Schaukasten "Buchdesign: Alles wird möglich (1991-2011)"

Der drit­te Teil (1991−2011) zeigt ei­ne Aus­wahl an Pro­duk­ten, die seit dem Ein­zug des Com­pu­ters und di­gi­ta­ler Druck­ver­fah­ren En­de der 1980er Jah­re mög­lich ge­wor­den sind. Di­gi­ta­le Ty­po­gra­fie und Il­lus­tra­ti­on ge­kop­pelt mit com­pu­ter­ge­stütz­ter Pro­duk­ti­on ist das, was sich heu­te un­ter dem Schlag­wort „Buch­de­sign“ sub­su­mie­ren lässt. Ex­em­pla­risch ist hier zum Bei­spiel das Buch „Hip Hop XXL“ aus­ge­stellt, ein 2001 im Rock­buch Ver­lag er­schie­ne­ner Ab­riss über die Ge­schich­te der deutsch­spra­chi­gen Hip Hop-Sze­ne. Die Ge­stal­tung des Buchs über­nahm da­mals das Frank­fur­ter De­sign­bü­ro KM7 um Klaus Mai. KM7 hat­te sich En­de der 1990er Jah­re in der Mu­sik-Sze­ne mit in­no­va­ti­ven Gra­fik­de­sign ei­nen Na­men ge­macht und gilt der Bran­che seit­her als ei­ne Inspirationsquelle.

Er­wähnt sei­nen noch die her­aus­zieh­ba­ren Schub­la­den­schau­käs­ten, wel­che dann auch noch ei­ni­ge Schät­ze zu Ta­ge förderten.

So et­wa ei­ne Re­ak­ti­on Hein­rich Hei­nes auf die staat­li­che Zen­sur von Buch­ver­öf­fent­li­chun­gen an­no 1826.

Heinrich Heines "Ideen. Das Buch Le Grand" von 1826

Oder ei­ne 1927 im Ma­lik-Ver­lag er­schie­ne­ne Buch­ver­öf­fent­li­chung von Up­t­on Sin­clair. Mit dem ob­li­ga­to­ri­schen Feigenblatt.

Upton Sinclairs "Petroleum" von 1927

Die ge­zeig­ten Fo­tos stam­men aus der seit März 2012 im Deut­schen Buch- und Schrift­mu­se­um be­stehen­den Dau­er­aus­stel­lung „Zei­chen – Bü­cher – Net­ze: Von der Keil­schrift zum Binärcode“.

Öff­nungs­zei­ten: Di-So 10–18 Uhr, Do 10–20 Uhr, Fei­er­tags 10–18 Uhr
Der Ein­tritt ist frei.

Das Mu­se­um ver­fügt ins­ge­samt über ei­nen Be­stand von rund ei­ner Mil­li­on Ob­jek­te (dar­un­ter in­ter­na­tio­na­le Buch­kunst des 20./21. Jahr­hun­derts und Künst­ler­bü­cher), die man sich im an­gren­zen­den Mu­se­ums­le­se­saal für For­schung, Stu­di­um und Pra­xis be­reit­stel­len las­sen kann.